In Teil 3 der Artikelserie geht es darum, warum ein intelligentes und vernetztes Verwaltungshandeln einen Beitrag zur dauerhaften Aufgabenerfüllung unserer Kommunen leisten kann. Den ersten Beitrag der Artikelserie zum Thema „Warum Smart Government Verwaltungsprozesse verbessern kann“ und den zweiten Artikel zum Thema „Warum Smart Government zufriedenere BürgerInnen und Unternehmen schaffen kann.“ finden Sie in unserem Blog.
Das Thema Digitalisierung findet zwar in der letzten Zeit immer mehr, aber immer noch nur recht zögerlich Einzug in die Verwaltungspraxis. Viele Verwaltungen schrecken nach meinem Gefühl noch vor potenziellen Hürden der digitalen Infrastruktur zurück, wie den Kosten für die Anschaffung von Geräten und Software oder der Schulung des Personals im Umgang mit neuen Technologien. Oder sie schätzen den Bedarf an Digitalisierung nicht hoch genug ein. Doch die demografische Entwicklung und damit einhergehende Verschärfung der Situation auf dem Arbeitsmarkt lässt sich nicht aufhalten. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes werden bis zum Jahr 2029 von Jahr zu Jahr prozentual immer mehr Berufstätige aus der Arbeitswelt ausscheiden. 2029 wird jedoch nach aktuellen Prognosen lediglich der Zenit der anteiligen Pensionierung erreicht. In den darauffolgenden Jahren bleiben die jährliche Pensionierung und Verrentung auf einem hohen Niveau. Obgleich der Ruhestand für den einzelnen Verwaltungsmitarbeiter verdient ist, so verlassen in den kommenden Jahren vermehrt langjährige und entsprechend erfahrene Kolleginnen und Kollegen die Verwaltung. In diesem Zuge wird es zum einen nur mit erheblichen Aufwendungen möglich sein, einen adäquaten Wissenstransfer sicherzustellen. Zum anderen wird es auf dem heutigen Arbeitsmarkt für die Kommunen unlängst schwerer, überhaupt eine Wiederbesetzung der Stellen zu ermöglichen. Letztlich bedroht die aktuelle Entwicklung von Arbeitsmarkt und Demografie die eigentliche Aufgabenerfüllung der Kommune. Als oberstes verfassungsmäßiges Ziel der Kommunalverwaltung steht die Aufgabenerfüllung der Pflichtaufgaben vor ungeahnten Herausforderungen. Gleiches gilt natürlich auch für die uns allen am Herzen liegenden freiwilligen Aufgaben.
Ohne den sprichwörtlichen Teufel an die Wand malen zu wollen, droht den kommunalen Verwaltungen eine Krise in der Aufgabenerfüllung insbesondere dann, wenn wir die Potentiale der Digitalisierung nicht gemeinsam heben. Gerade ein intelligentes vernetztes Verwaltungshandeln im Sinne von Smart Government kann hier einen wesentlichen Beitrag leisten. Wenn wir rechtzeitig und zügig beginnen, den digitalen Wandel mutig anzupacken und konsequent auf digitale Konzepte setzen, unsere heutigen Prozesse nicht nur „digital abbilden“, sondern auch konsequent vernetzter denken, können die Kommunen eine treibende Kraft in der Digitalisierung des öffentlichen Bereichs werden.
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